Kuba Ende der Sechziger Jahre. Mit dem „Cine-Mobil“, einem auf einem Lastwagen aufgebauten Filmprojektor, machen sich ein paar Männer im Auftrag des ICAIC (Kubanisches Institut für Filmkunst und Filmindustrie) auf den Weg, um den Bauern in einer abgelegenen Region im Südosten des Landes einen Film vorzuführen – für die meisten von ihnen zum ersten Mal.
Schön an diesem
Kurzfilm, der ersten Regie-Arbeit Cortázars, sind die Definitionen – oder doch
eher: Spekulationen – der Dorfbewohner, die in ihrem Leben noch keinen Film
gesehen haben, was das Kino sei. „Es muss etwas sehr schönes und wichtiges
sein, wenn ihr euch so dafür interessiert,“ mutmaßt eine Frau und ein Junge
sagt: „Kino ist Film.“
Noch viel schöner
aber der Höhepunkt des Films – die Vorführung selbst (gezeigt wird Chaplins Modern
Times.) Das Lachen, die Vergnüglichkeit, die Aufregung des jungen wie des
alten Publikums, vor allem aber das Leuchten der Kinderaugen. Dieses Leuchten
habe ich, seit ich den Film, es ist nun schon wieder einige Jahre her, zum
ersten Mal an der Uni sah, nie wieder vergessen können. Bilder, die, indem sie
von der Magie des Kinos erzählen, selbst zu Kino-Magie in Formvollendung
werden.
Das Arsenal, das übrigens gestern sein 50-jähriges Bestehen feierte – verspätete Glückwünsche! – hat den Film nun digitalisiert und zeigte ihn gestern im Loop. Dreimal habe ich ihn mir hintereinander angesehen und dann auf dem Weg nach Hause in der S-Bahn doch gleich die Verfügberkeit der Special Edition-DVD von Modern Times recherchiert, die den Film als Bonus beinhaltet, um die Kinderaugen möglichst bald zuhause nochmals leuchten zu sehen.
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