The Mummy ist der zweite der alten Universal-Horrorfilme, den ich wiedersehe. Inhaltlich beinahe ein Rip-Off von Dracula mit Mumie statt Vampir, in Ägypten statt in Transsylvanien und London. Wieder ist das Monster ein untotes Wesen, wieder wird es gespielt vom Star des Films. Wieder kann es per Magie den Menschen seinen Willen aufzwingen und wieder wird sein großer Widersacher wunderbar kantig von Edward von Sloan gespielt. Karl Freund, der dort die Kamera führte, legt hier seine erste Regie-Arbeit vor.
Was den Film aber vor allem auszeichnet ist Boris Karloff. Die Empathie, die er den Zuschauer für seine Figur empfinden lässt, unterwandert die einfache, genussfeindliche Moral des Films: Zuviel Neugier, Sehnsucht, Begierde und "falsches" Begehren führen ins Verderben. Karloff scheint sich weder für die Boshaftigkeit seiner Figur noch die Moral von der Geschicht sonderlich zu interessieren. Vielmehr geht es ihm um die Tragik einer unerfüllten Liebe im tausendjährigen Wiederholungszwang.
Seien abschließend nur noch zwei besonders herzige Old School-Horrorfilm-Momente erwähnt. Der Titel zu Beginn erscheint auf einer Pyramide in einer (super-)künstlichen Pyramidenlandschaft, durch die die Kamera während des Vorspanns wandert. Dann der Tod der Mumie am Ende. In Überblenden bekommt man eine immer verschrumpeltere Ansicht von Karloffs Gesicht zu sehen bis nur noch sein Skelett übrig ist.
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